Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste, die zweite, die dritte, die vierte Kerze brennt.“ So haben wir zu Beginn gesungen und danach stellte Frau Liebl die Frage: Welche Bedeutung hat das Licht für uns Menschen und unser Leben? Frau Günther erzählte dazu die Geschichte von einem alten König, der einen seiner zwei Söhne zum Nachfolger berufen wollte. Er stelle beiden die Aufgabe, bis zum Abend den Festsaal zu füllen und gab jedem 5 Silberstücke. Der ältere Sohn hatte Feldarbeiter bei der Ernte angetroffen und sie gebeten, den Festsaal mit dem gedroschenen Stroh zu füllen und gab ihnen die 5 Silberstücke. Als der Saal gefüllt war ließ er den Vater holen und sagt: Sieh her, der Festsaal ist bis an den Rand gefüllt, auf meinen Bruder brauchst du nicht mehr zu warten!“ Der Vater antwortete: „Es ist noch nicht Abend. Ich werde warten.“ Als die Sonne begann unterzugehen kam der jüngere Sohn und bat darum, den Saal leer zu räumen. Alle waren gespannt, was nun geschehen würde. Da ging der junge Königssohn in die Mitte des Saals, entzündete ein Streichholz und zündete eine Kerze an. Ein warmes Licht erfüllte den Festsaal, er erstrahlte in wunderschönem Glanz und allen wurde warm ums Herz. Da sagte der König: „Wahrhaftig, du hast die Aufgabe gut erfüllt und nicht einmal ein Silberstück gebraucht, um den Festsaal und unsere Herzen mit wunderbaren Licht zu wärmen. Du sollst mein Nachfolger sein.“

In der Adventszeit zünden die Christen am Adventskranz an jedem Sonntag eine Kerze mehr an, wie wir eingangs gesungen haben, und es wird heller und an Weihnachten steht in vielen Häusern der Tannenbaum, ein Lichterbaum! Wir Christen feiern die Geburt Jesu, Gottes Sohn. Er wir auch LICHT der Welt genannt. LICHT ist LIEBE! Deshalb nennen wir Weihnachten auch das Fest der Liebe. Licht und Liebe brauchen Pflanzen, Tiere und Menschen zum Wachsen und Gedeihen. Wo auch nur eine Kerze entzündet wird, werden Herzen gewärmt und es wachsen Hoffnungen. Das Licht macht uns Mut, wo immer wir im Dunkeln sind oder Angst haben. Auch wir können dieses Licht, diese Liebe weitergeben, zum Beispiel, wenn wir Menschen besuchen, die krank oder einsam sind oder Freunden verzeihen, mit denen wir gestritten haben und so Frieden stiften. So bringen wir Licht und Liebe in die Welt. „Mache Dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt!“ haben wir gesungen und Symbole zu den Fürbitten gezeigt:
Kerzen für die, die frieren, sich einsam fühlen und/oder obdachlos sind
eine Warnweste für Schüler:innen und Lehrer:innen, damit jede/r einen Platz in der Klasse hat und sich wohl fühlt
ein Blinklicht für kranke Menschen und all jene, die in Not geraten sind.

Nach einem gemeinsamen Gebet und Segensworten haben wir gesungen: „So wie die Nacht flieht vor dem Morgen, so zieht die Angst aus dem Sinn, so wächst ein Licht, in dir geborgen, die Kraft zum neuen Beginn.“ Mit dem Wissen, Licht ist Liebe, durfte jede/r noch eine Kerze anzünden und liebe Gedanken an Menschen senden, denen Hoffnung, Kraft und Zuversicht guttun. In diesem Sinne wünschen wir ein frohes, lichterfülltes Fest!
Text & Fotos Michael Schmülling