Am 12. Juni, dem Geburtstag von Anne Frank, nahmen auch die Schülerinnen und Schüler des 5. Jahrgangs am bundesweiten Aktionstag teil, der jährlich vom Anne Frank Zentrum Berlin organisiert wird, welches dazu auch vielfältige Lernmaterialien zur Verfügung stellt. Anne Frank wäre in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden. Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages erinnerten fast 600 Schulen in ganz Deutschland an das jüdische Mädchen.
Die Klasse 5a startete zuerst mit einem Film, durch den die Schülerinnen und Schüler Anne Frank, ihr weltberühmtes Tagebuch und Annes imaginäre Freundin Kitty kennenlernten. Natürlich gab es anschließend viele Fragen, denn die Geschichte des Nationalsozialismus ist den Kindern noch nicht vertraut.
Im zweiten Teil wurden die Kinder praktisch tätig. Sie erstellten in Partnerarbeit Plakate mit den wichtigsten Informationen über Anne, ihre Familie und ihre Lebensumstände. Jedes Plakat wurde individuell und mit viel Überlegung gestaltet. Zum Abschluss konnten die Schülerinnen und Schüler die Postkarten aus dem Materialpaket des Anne Frank Zentrums Berlin nutzen, um Anne einen kleinen Gruß zu senden. Ein Schüler schrieb: “Liebe Anne, ich habe heute sehr viel über dich gelernt und gemerkt, wie schwer das Leben für dich war.”
Auch wir, die Klassen 5b und 5d, nahmen an diesem Projekttag teil. Zunächst lernten wir Anne Frank und ihre Biografie kennen. Wir stellten fest, dass Anne Frank 1929 in Frankfurt am Main geboren wurde und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1934 mit ihrer Familie in die Niederlande floh. Dort verbrachte sie zunächst eine unbeschwerte Kindheit. Die Besatzung der Niederlande durch die Deutschen veränderte ab 1940 das Leben der Familie Frank auf dramatische Weise. Anne und ihre Familie tauchten unter und lebten zwei Jahre im Versteck. Während dieser Zeit schrieb Anne ihr berühmtes Tagebuch, welches wir heute kennenlernten. Im August 1944 wurde die Familie verraten und deportiert.
Den praktischen Teil dieses Projekttages verbrachten die Schüler der Klasse 5b im Computerraum. Sie recherchierten zahlreiches Bildmaterial und stellten das kurze Leben von Anne Frank als Collage dar. Anschließend schauten wir uns die Eröffnungsfeier des Anne Franks Tag, der dieses Jahr am Käthe-Kollwitz Gymnasium in Berlin stattfand, per Live-Stream an. Dieser Tag stand im Zentrum von Toleranz, Akzeptanz, Mut und Hoffnung.
Einen virtuellen digitalen Rundgang durch das Hinterhaus unternahmen die Schüler der Klasse 5d. Dabei entdeckten wir nicht nur, wie alltägliche Räume und Gegenstände vor 100 Jahren aussahen, sondern versetzen uns gleichzeitig in die Lage, wie die Lebensbedingungen für Anne, ihre Familie und die weiteren Personen im Versteck waren. Abschließend stellten wir fest, wie wichtig Toleranz und Akzeptanz gegenüber allen Kulturen und Religionen heutzutage sind, denn auch die 5d setzt sich zusammen aus vielen verschiedenen Kulturen und Religionen.
“Wer die Geschichte nicht kennt, der ist potenziell verdammt dazu, sie zu wiederholen! Wir müssen die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen während der NS-Zeit lebendig halten und uns mit der Vergangenheit beschäftigen!”
(M. Buschmann)