Zum Aschermittwochs-Gottesdienst „WÜSTE“ trafen sich alle Jahrgänge in der St. Michael-Kirche, um so den Beginn der österlichen Fastenzeit zu bedenken.
Kennst du das alte Lied? Man singt es seit langer Zeit, singt es von Liebe, Freud und Leid und von der Ewigkeit. Menschen sind unterwegs. Ach, wer nimmt sie bei der Hand, führt sie aus Angst und Einsamkeit in das gelobte Land. Pater Joos verwies zu Beginn auf die Fastentraditionen, die in fast allen Religionen fester Bestandteil sind und den Verzicht, die Reduktion auf das Wesentliche, zum Inhalt haben. Wenn Jugendliche freiwillig ihr Handy/Smartphone weglegen, sich für Handyfasten entscheiden, so ist plötzlich alle Beschäftigung und Ablenkung weg und es ist langweilig, da ist Leere, Wüste. Doch unter dieser Langeweile, da schlummern die Fragen nach Orientierung, nach mir und nach Gott.
Das Bild der Wüste beschäftigte uns, in den Kyrie-Gebeten über verwüstete Städte und Landschaften und der Wüste in mir selbst, in Liedern (Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht – wandle sie in Weite! Herr, erbarme Dich.) und Bibeltexten. Auch Jesus ging in die Wüste und wurde dort drei Mal in Versuchung geführt und widerstand dem Bösen. Wie oft werden wir in Versuchung geführt; klauen, weil das Geld nicht reicht und Verzicht keine Alternative darstellt; andere klein- / fertig-machen, damit ich selber groß erscheine; lügen, um Fehler zu vertuschen.
In deinem Zelt möchte ich Gast sein auf ewig, mein Gott, mich bergen im Schutz deiner Flügel. beteten wir für alle Menschen,
– die ihre Heimat, Familie, Freunde durch Kriege verloren haben.
– die durch das Erdbeben in der Türkei und in Syrien liebe Menschen und Obdach verloren haben.
– die durch Schicksale und Krankheiten ihre Sicherheit und Geborgenheit verloren haben.
Herr, du bist die Hoffnung, wo Leben verdorrt, auf steinigem Grund, wachse in mir. Sei keimender Same, sei sicherer Ort, treib Knospen und blühe in mir! Und ein neuer Morgen bricht auf dieser Erde an in einem neuen Tag, blühe in mir. … segne mich und deine Erde; sangen wir zum Schluss, voller Hoffnung auf eine erfüllte Fastenzeit.
Text und Fotos M. Schmülling