Einen Gottesdienst zur Fastenzeit haben die 9. Klassen mit Frau Goldmann und Frau Idelmann vorbereitet und gestaltet. „Premiere“ war am 20. Februar 2024 in St. Michael.
Die Fastenzeit möchte Zeit geben, nicht nur das eigene Spiegelbild zu sehen, sondern zu schauen, wie ich mich verhalte, wie ich rede und handle. Oft wollen wir nur auf andere sehen, was andere falsch machen. Im Spiegel kann ich mich selbst betrachten, anschauen, wie ich bin und überlegen, was ich falsch mache, ohne den Blick auf die anderen zu lenken.
Zu Beginn des Fastenzeit-Gottesdienstes singen wir das Lied: „Kennst du das alte Lied? Oft steht die Welt in Brand, und Blut färbt das Wasser rot, steht doch ein Kreuz in jedem Land, überall herrscht der Tod. Hass, der kein Ende nimmt und Völker, die sich entzwein. Gott, der uns doch zum Glück bestimm, lässt er uns denn allein?“ Ist das eine Beschreibung unserer Zeit?
Die Fastenzeit möchte Gelegenheit geben, das eigene Spiegelbild zu sehen, im Spiegel mich zu betrachten, zu überlegen, was ich falsch mache, ohne den Blick auf andere zu lenken.
So sieht ein/e Herumschauer:in, dass andere den Unterricht stören, lügen, sich bei Lehrern einschmeicheln, keine Hausaufgaben machen und anderes mehr.
Der/die Spiegelbetrachter:in erkennt beim ehrlichen Blick auf sich selbst, dass all diese Fehler auch schon die eigenen waren.
„Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht, bringe ich vor dich. Wandle sie in Weite. Herr, erbarme dich.“
Dann hören wir die Geschichte von Zachäus, dem kleinen Zöllner, der auf einen Maulbeerfeigenbaum steigen muss, um Jesus sehen zu können. Diese Perspektivwechsel auf die Welt, die Menschen und auf sich selbst, lässt ihn erkennen, dass er über willkürliche Zölle sich auf Kosten anderer bereichert hat Als Jesus ihn anspricht: „Zachäus, komm herunter. Ich will heute dein Gast sein!“ bereut Zachäus sein unrechtes Handeln und verspricht Wiedergutmachung.
Ob durch den Blick in einen Spiegel oder durch einen Perspektivwechsel angeregt, Hauptsache wir erkennen unsere Verantwortung für das Gelingen des Zusammenlebens im Schule, Freizeit und Familie. Und so bitten, singen wir am Ende des Gottesdienstes: „Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin.“ (Sm)
Gebet
Guter Gott, ich schaue in den Spiegel und frage mich, wer ich bin und was ich hier soll.
Manchmal ist das Leben schön und ich freue mich: frei zu sein, die Schule hinter mich lassen, Spaß am Leben haben.
Und manchmal nervt mich alles und das Gerede der anderen geht mir auf die Nerv und ich will alleine sein und meinen Weg finden.
Guter Gott, ich will auf dich hören, sprich du zu mir.
Amen
„Wenn ich herumschaue – wenn ich in den Spiegel schaue“
Wenn ich um mich herum schaue, sehe ich manchmal Andere in der Klasse, die den Unterricht gestört haben.
Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich, dass ich auch manchmal zu den Störern gehört habe.
Wenn ich um mich herum schaue, sehe ich manchmal Andere in der Klasse, die gelogen haben.
Wenn ich in den Spiegel schaue, fällt mir ein, dass ich auch manchmal nicht die Wahrheit gesagt habe.
Wenn ich um mich herum schaue, sehe ich manchmal andere in der Klasse, die sich bei der Lehrerin eingeschmeichelt haben.
Die Fastenzeit bietet die Möglichkeit zur Umkehr.